Nur 300 Stück! Nochmal ein Schwung reingekommen: das sind die letzten Exemplare. Mit Produzentin Peta Devlin geht die Band einen deutlichen Schritt in Richtung Retro-Futurismus oder Neo-NDW, man hört die Goldenen Zitronen als Einfluss, und was sich in diesem öden Review jetzt liest, als wäre der Sound ein billiger Abklatsch: vergesst es! Oiro durch und durch, kritisch, kompetent und mit Haltung, was die Biertrinker zu einer der letzten, ach, was sag ich, zu DER letzten Punkband in Deutschland macht. Es ist nämlich die Haltung, die zählt, und nicht das musikalische Korsett. Oiro drehen frei und machen einfach mal, neben dem großartigen ?Zähmen? gibt es auf der B-Seite das exklusive ?Stadt Erde III?, das so raus ist aus allem, was ich mir vorstellen konnte, als Erstes fällt einem wegen der Gesangslinie natürlich ?Fred vom Jupiter? ein, das ist stumpf geklaut, aber eben charmant und vor allem sinnvoll, und dann kippt der Song um. Das Layout ist vom allerfeinsten: das schöne Foto von Reinhard Krause aus dem Jahre 1982 passt wundervoll zur Musik und das offenbar von Hand aufgeklebte Preisetikett ??O iro? setzt aller Reflexion die absolute Krone auf. Besser kann man das nicht machen. Hier manifestiert sich ein unheimlicher Biss, den man von so alten Säcken nun wirklich nicht mehr erwarten konnte, ein Trotz und eine Wut, eine Lust am Spielen und formulieren und ein Sound, den so niemand anderes macht. Es tut mir leid, dass ich nicht in der Lage bin, die Musik adäquat zu beschreiben, ich bin auch wirklich noch nicht fertig mit verdauen. Mittlerweile haben die auch bandcamp, hört halt rein, die Platte wird der Wahnsinn. Chapeau!